Wie funktionieren Backups?
Datenverluste können durch Hardware-Ausfälle, Softwarefehler, Cyberangriffe oder menschliche Fehler entstehen – und oft sind sie nicht rückgängig zu machen. Ein Backup schützt dich davor, indem es eine Kopie deiner wichtigen Daten speichert, die im Notfall schnell wiederhergestellt werden kann.
Das Thema Backup ist essentiell, um Datenverluste zu vermeiden und für eine sichere Datenwiederherstellung zu sorgen. Es gibt verschiedene Methoden der Datensicherung, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. In diesem Artikel werden die gängigsten Methoden sowie erweiterte Konzepte und Best Practices erläutert: Volldatensicherung, inkrementelle Sicherung, differentielle Sicherung, Spiegelung, Klonen und hybride Ansätze
Volldatensicherung
Eine Volldatensicherung beinhaltet die Sicherung sämtlicher Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einem Speichermedium. Dies bedeutet, dass alle Daten vollständig gesichert sind, ohne dass man lange nach dem richtigen Backup suchen muss. Diese Methode wird oft wöchentlich oder monatlich durchgeführt und dient als Grundlage für andere Sicherungsmethoden.
Vorteile:
- Komplettheit: Alle Daten sind vollständig gesichert, was die Datenwiederherstellung im Falle eines Datenverlusts vereinfacht.
Einfache Verwaltung: Da alle Daten in einem einzigen Backup enthalten sind, ist die Verwaltung relativ einfach.
Nachteile:
- Zeitaufwendig: Das Erstellen einer Volldatensicherung kann je nach Datenmenge viel Zeit in Anspruch nehmen.
- Speicherplatz: Da alle Daten jedes Mal gesichert werden, benötigt diese Methode viel Speicherplatz..
- Ressourcenintensiv: Der Prozess kann erhebliche Systemressourcen beanspruchen, insbesondere bei großen Datenmengen.

Inkrementelle Sicherung
Die inkrementelle Sicherung beginnt mit einer Volldatensicherung. Danach werden nur die Daten gesichert, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben. Diese Methode wird oft täglich oder sogar häufiger verwendet, um Änderungen schnell und effizient zu sichern.
Vorteile:
- Effizienter Speicherbedarf: Da nur die geänderten Daten gesichert werden, spart diese Methode erheblich an Speicherplatz.
- Schnelle Sicherung: Inkrementelle Backups sind im Vergleich zur Volldatensicherung schneller durchzuführen.
Nachteile:
- Komplexe Wiederherstellung: Im Falle einer Datenwiederherstellung müssen alle inkrementellen Backups zusammen mit der letzten Volldatensicherung wiederhergestellt werden, was den Prozess verlängern kann.
- Abhängigkeiten: Jeder inkrementelle Backup ist von den vorhergehenden abhängig, was bedeutet, dass ein fehlendes oder beschädigtes Backup die gesamte Wiederherstellung gefährden kann.

Differentielle Sicherung
Ähnlich wie die inkrementelle Sicherung beginnt die differentielle Sicherung mit einer Volldatensicherung. Bei dieser Methode werden alle Änderungen seit der letzten Volldatensicherung gespeichert und nicht nur die Änderungen zur letzten inkrementellen Sicherung. Diese Methode wird oft in regelmäßigen Abständen verwendet, beispielsweise täglich oder wöchentlich.
Vorteile:
- Einfachere Wiederherstellung: Da nur die letzte Volldatensicherung und die letzte differentielle Sicherung benötigt werden, ist die Wiederherstellung einfacher und schneller als bei inkrementellen Sicherungen.
- Konsistenz: Differenzielle Backups sind weniger abhängig voneinander, was die Wiederherstellung zuverlässiger macht.
Nachteile:
- Mehr Speicherbedarf: Da alle Änderungen seit der letzten Volldatensicherung gesichert werden, kann der Speicherbedarf im Laufe der Zeit ansteigen.
- Wiederherstellungszeit: Obwohl die Wiederherstellung einfacher ist als bei inkrementellen Sicherungen, kann sie bei großen Datenmengen dennoch zeitaufwendig sein.

Spiegelung (Mirroring)
Bei der Spiegelung werden Daten in Echtzeit auf ein zweites Speichermedium kopiert. Dies sorgt für hohe Verfügbarkeit und minimale Datenverluste, da die Daten ständig synchronisiert werden.
Vorteile:
- Nahezu keine Datenverluste: Im Falle eines Ausfalls gehen kaum Daten verloren, da die Spiegelung in Echtzeit erfolgt.
- Sofortige Verfügbarkeit: Daten sind sofort verfügbar und können ohne Verzögerung verwendet werden.
Nachteile:
- Hohe Kosten: Die Spiegelung erfordert zusätzliche Hardware und damit verbundene Kosten.
- Kein Schutz vor logischen Fehlern: Fehler wie versehentliches Löschen oder Datenkorruption werden ebenfalls gespiegelt und somit nicht verhindert.

Klonen
Das Klonen erstellt eine exakte Kopie einer Festplatte oder Partition zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dies ist nützlich für die Migration von Systemen oder schnelle Wiederherstellung nach einem Hardwareausfall.
Vorteile:
- Schnelle Wiederherstellung: Da das gesamte System geklont wird, kann im Falle eines Ausfalls schnell wiederhergestellt werden.
- Nützlich für Migrationen: Klonen ist ideal für die Migration von Systemen auf neue Hardware.
Nachteile:
- Hoher Speicherplatzbedarf: Das Klonen erfordert viel Speicherplatz, da eine vollständige Kopie der Daten erstellt wird.
- Nicht für regelmäßige Sicherungen geeignet: Aufgrund des Zeit- und Speicheraufwands ist Klonen nicht ideal für regelmäßige Backups.
Hybrid-Ansätze
Ein effektiver Backup-Plan kombiniert oft mehrere der oben genannten Methoden, um die Vorteile jeder Methode zu maximieren und die Nachteile zu minimieren. Ein typisches Beispiel könnte wie folgt aussehen:
- Wöchentliche Volldatensicherungen auf einem externen Speichergerät.
- Tägliche inkrementelle Sicherungen auf einem lokalen Server.
- Monatliche differentielle Sicherungen in der Cloud.
- Echtzeit-Spiegelung kritischer Daten für hohe Verfügbarkeit.
Zusätzliche Konzepte mit Best Practices
Snapshots erfassen den Zustand des Dateisystems zu einem bestimmten Zeitpunkt und ermöglichen eine schnelle Wiederherstellung. Diese Methode wird häufig in Virtualisierungsumgebungen verwendet.
CDP speichert kontinuierlich alle Datenänderungen, was eine nahezu sofortige Wiederherstellung ermöglicht. Diese Methode ist besonders nützlich für Umgebungen mit hohen Verfügbarkeitsanforderungen.
Diese Regel besagt, dass man drei Kopien der Daten haben sollte, auf zwei verschiedenen Medien, wobei eine Kopie offsite (außerhalb des Standorts) aufbewahrt wird. Dies stellt sicher, dass Daten selbst bei physischen Katastrophen sicher sind.
Das Backup-Fenster bezieht sich auf den Zeitraum, in dem die Backups durchgeführt werden können, ohne die Produktivität des Unternehmens zu beeinträchtigen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Backups innerhalb dieses Fensters abgeschlossen werden, um Betriebsstörungen zu vermeiden.
Diese Techniken werden oft verwendet, um den Speicherplatzbedarf zu reduzieren und die Sicherheit der gesicherten Daten zu gewährleisten. Komprimierung hilft, den benötigten Speicherplatz zu minimieren, während Verschlüsselung den Schutz der Daten vor unbefugtem Zugriff sicherstellt.
Aufbewahrungsrichtlinien legen fest, wie lange Backups aufbewahrt werden sollen. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass ältere Daten verfügbar bleiben, ohne dass unnötig viel Speicherplatz belegt wird.
Diese Konzepte sind eng mit Backups verbunden und befassen sich mit der Wiederherstellung von IT-Systemen und Geschäftsprozessen nach einem größeren Ausfall oder einer Katastrophe. DR-Pläne beinhalten oft detaillierte Backup- und Wiederherstellungsverfahren.
Fazit
Jede Backup-Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, die richtige Methode basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Ressourcen auszuwählen. Oftmals ist eine Kombination verschiedener Methoden am effektivsten. Eine durchdachte Backup-Strategie ist entscheidend für den Schutz vor Datenverlusten und die schnelle Wiederherstellung im Katastrophenfall. Durch die Kombination der besten Praktiken und Technologien können Unternehmen ihre Datenintegrität und -verfügbarkeit sicherstellen. Für eine detaillierte Beratung und maßgeschneiderte Lösungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.